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Montag, 11. April 2011

Gozo - Zwischenseminar im Tayronapark

Gozo, das ist spanisch und bedeutet Freude. Und genau diesen Titel gebe ich der Woche im Tayrona Nationalpark, wo wir 13 Kolumbienweltwärtsler unser Zwischenseminar hatten.

Warum Freude?
Weil es eine Freude war, alle wieder zu sehen und mit ihnen eine Woche verbringen zu dürfen.
Weil es eine Freude war, die unglaubliche Natur zu bestaunen.
Und weil es eine Freude war, einfach eine Woche zu entspannen.

Am Sonntagmorgen ging es, nachdem wir im Supermarkt Frühstücksproviant und  Wasser für die ersten Tage gekauft und auf das Gepäck verteilt hatten in Cartagena los.
Mit dem Taxi eine gute halbe Stunde zum Terminal, mit dem Bus 4 Stunden nach Santa Marta, von Santa Marta mit einem weiteren Bus eine dreiviertel Stunde zum Tayronapark, vom Eingang eine Viertelstunde mit dem Van zum Parkplatz, anderthalb Stunden mit Rucksack inklusive 5-Liter-Wasserbeutel - schwitzend wie ein Schwein - durch den Dschungel stapfen. Ankommen.
Was uns empfing war einfach atemberaubend. Dschungel, Berge, Palmen und einsame Strände wie aus dem Katalog. 


Die erste und die beiden letzten Nächte haben wir in Arrecifes verbracht, an einem Strand der aufgrund von sehr extremen Wellen und Strömungen leider nicht zum "badén" geeignet war, aber trotzdem wunderschön war und wo wir außerdem in sehr luxuriösen, weißen Hängematten  schlafen konnten. 
Am nächsten Tag haben wir dann den letzten Weg zum Strand El Cabo zurückgelegt. Auf dem Weg dorthin geriet unser Guide (übrigens der beste Guide aller Zeiten) ein wenig in Sorge, da wir uns konsequent der Anweisung widersetzten, in den Himmel starrend zu laufen, um im Fall der Fälle herabfallenden und uns erschlagenden Kokosnüssen auszuweichen zu können. Letztendlich ist dann Gott sei Dank auch niemand durch eine herabfallende Kokosnuss ums Leben gekommen. (Wenn man drüber nachdenkt gibt es aber schon uncoolere Arten zu sterben. Harhar.)
Die dezent dicht hängenden Hängematten am El Cabo-Strand.
Darauf folgten einige Seminartage, an denen wir über unsere bisherigen Erfahrungen gesprochen haben und außerdem auch Tipps und Erfahrungsberichte für die neunen Weltwärtsfreiwilligen in Form eines Videos ausgearbieten haben. Das zu drehen hat extrem viel Spaß gemacht. Zum Beispiel haben wir eine Prügelei nachgestellt, bei der ein Mann mit einer Machete verletzt wurde. Dazu haben wir ein paar Parkangestellte als Schauspieler angagiert, die mit Feuereifer dabei waren auch noch roten Sirup als Blut besorgt haben. 
Neben der Seminarzeit blieb aber trotzdem noch genügend Zeit, um ein wenig den Dschungel zu erkunden und dabei passenderweise Probier's mal mit Gemütlichkeit zu singen, im türkisblauen Meer zu baden oder einfach nur die Gemeinschaft und den Sonnenschein zu genießen.
Übrigens sind wir jeden Morgen um halb sechs aufgestanden, um den Sonnenaufgang anzuschauen und wurden jeden Morgen enttäuscht, weil alles wolkenverhangen war. Dafür gabs dann spontane Lobpreissessions am Strand.


 Morgendliche Begeisterung über den Dschungel und das Meer. 
Unfassbar hohe Palmen. 

Aber nicht nur die Planzen und das Meer konnte man bestaunen sondern auch ganz viele Tiere. Kolibris zum Beispiel, oder große, bunte Schmetterlinge, Riesenheuschrecken und nicht zuletzt die Blattschniederameisen, deren Straßen, oder ich sollte besser sagen Highways sich durch den ganzen Park ziehen. Und wir haben sogar ein echtes, lebendiges Krokdil (bzw. seinen Kopf, der lauernd aus dem Wasser schaute) gesehen. Und dann waren wir auch noch schnorcheln, wo wir ganz viele bunte Fische und Korallen gesehen haben und außerdem auch noch einen Löwenfisch. Das Foto habe ich natürlich nicht selber gemacht, aber er sah wirklich original so aus.

Worauf ich allerdings hätte verzichten können, war eine giftige Riesenspinne morgens beim Frühstück an meinem Tischbein. Ich bin mir sicher, dass sie schon in mehreren Horrorfilmen mitgespielt hat. Jetzt ist sie aber leider in die ewigen Jagdgründe eingegangen.


Alles in allem also eine sehr große Freude diese Woche. 
Nicht so eine Freude sind im Moment allerdings noch meine Beine. 127 Moskitostiche allein am rechten Bein knieabwärts können schon mal anstrengend sein. Anstrengend ist auch sich wieder „zu Hause“ einzufinden. Ich bin zwar immer noch in der Karibik, aber der Großstadtdschungel ist eben doch kein richtiger Dschungel und einem Ventilator beim Einschlafen zu zuhören ersetzt noch kein Meerrauschen.



Ich hoffe euch geht es allen gut, sollte euch ein wenig gozo fehen, lade ich euch gerne ein, nach Kolumbien zu kommen und mit mir in den Tayronapark zu fahren. 

Liebste Grüße ♥
Larissa 

Noch mehr Fotos sind schon und kommen noch bei Facebook.